Das Frühstück entspricht nicht dem Hotel, aber es reicht vollkommen. Besonderheit: Hero-Konfitüre. Das bedeutet, du kannst die Portionenbehälter öffnen, ohne dass die Abdeckfolie wild irgendwo reist und du mit dem Messer die Folie noch aufschneiden musst.
Bei den spanischen Dingern ist das Öffnen immer Glücksache. Der Kaffee ist auch anders. Instantkaffee …. Aber eigentlich viel besser als der normale spanische Kaffee.
Wir müssen die Planung für die nächsten Tage machen und entscheiden uns, hier im Süden um einen Tag zu verlängern und die Gegend um Gabo de Gato nicht mehr gross zu besichtigen. Somit können wir im Hotel um eine Nacht verlängern, bis Mittwoch morgen.
Wir steigen auf die GS und los geht es Richtung südliche Strände. Auf einer Schotterstrasse fährt man in einem grossen Abstand zur Küste übers Land. Drei offizielle Parkplätz gibt es. Wir fahren bis zum dritten und fragen den Parkwächter, ob man noch weiter fahren darf. Dieser meint ja, und so fahren wir noch weiter Richtung Leuchtturm. Wir wussten, dass man nicht den gesamten Weg fahren kann, aber es war auch zu weit, um den gesamten Weg zu wandern. Bei einem Tor war Schluss mit Weiterfahren. Auf einem grossen Platz haben wir die GS parkiert und marschieren los. Lavagestein hat sich in verschiedenen Formen zusammen mit anderem Fels und Lehm zu einer schönen Landschaft vereint. Die Pflanzen sind wesentlich zahlreicher und grüner als am Vortag. Schon bald sehen wir den Leuchtturm, doch es ist noch eine gesunde Strecke bis dorthin. Der Blick übers Meer ist traumhaft. Der Zugang zum Leuchtturm ist durch ein verlassenes Restaurant versperrt. Auch ist der Ort per PW von der anderen Seite erreichbar. So sind doch einige Touristen in Sandalen vor Ort und geniessen mit bitterer Miene den schönen Ausblick. Es müssen Spanier sein.
Auf dem Rückweg begegnen wir zwei Personen, die uns in gebrochenem Englisch und entsetztem Gesichtsausdruck erklären, dass das Motorrad auf keinen Fall dort parkiert werden darf wo es steht. So beeilen wir uns zum Parkplatz zurückzugehen, finden die BMW aber noch unmarkiert vor resp. sie wurde auch nicht abgeschleppt! GOTT sei Dank! Wieder eine Lektion. Du darfst alles mit dem Motorrad, nur nicht parkieren; vor allem nicht dort, wo ein öffentlicher Bus seinen Wendeplatz hat.
Eine der wenig bevölkerten Buchten wählen wir zum Baden. Solche Wellen in so warmem Wasser haben wir noch nie gesehen. Sofort rein ins Wasser und geniessen. Es wird zwar heiss am Strand, doch das Meer kühlt einem wieder ab. Grasbüschel schwimmen selten auf halber Höhe im Meer. Aber so sehen die Dinger aus. Vom Ufer aus rufen uns dann plötzlich Spanier zu, dass wir aus dem Meer kommen sollen und fischen eine Qualle aus dem Wasser. Eben diese "Grasbüschel"…. Irgendwie sinkt die Lust am Baden und es geht zurück ins Hotel.
Im gleichen Restaurant wie am Montag geniessen wir nochmals die Magenfüllung. Ruth mit Pizza, ich mit einheimischem Gericht. Dafür noch ein Dessert. Dieser ist aber nicht so extrem super. Na ja.
Da wir zu Fuss in die Pizzeria gingen, müssen wir auch wieder zu Fuss zurück. Allerdings ist es jetzt stockdunkel, und die Strassen leer. In einem Auto, welches vor uns anhält, erkennen wir 2 junge Männer. Doch sie fahren wieder weiter. Als wir in einen Park wechseln, sehen wir, wie die beiden mit dem Auto ebenfalls am Eingang des Parks parkieren und aussteigen. Ab diesem Moment sehen wir sie nicht mehr. Es ist dunkel im Park und seltsame Geräusche lassen das Blut gefrieren. Ruth möchte am liebsten rennen, doch ich halte sie heldenhaft und würde sie bis zum letzten Blutstropfen beschützen, wenn es nötig würde. Endlich aus dem Park in eine Strasse, die noch immer menschenleer und dunkel ist. Da …. kommt vor uns ein Restaurant mit Aussenbestuhlung und Licht in Sicht und Ruth wird es spürbar wohler … Das war eigentlich nicht so klug von mir…. Wir hätten menschlich gesehen kaum eine Chance gehabt uns gegen diese zwei jungen Spanier zu wehren, wenn sie uns überfallen hätten. GOTT hatte uns einmal mehr wunderbar beschützt!