Auf Schnellstrassen geht es nach Sevilla, auf dem Weg dorthin besuchen wir das hübsche Städtchen Carmona, welches auf absolute Siesta macht … In Sevilla werden wir extrem von der Stadt beeindruckt. Der Place de Espana lässt unseren Atem stocken. Als wir lesen, dass das Bauwerk aus dem letzten Jahrhundert stammt, staunen wird doch schon. Die schönen Parks und Gebäude sind unbedingt eine Reise wert.

Das Frühstück ist uns Geizkragen etwas zu teuer (10 Euro pro Person) und wir möchten in einem Kaffee etwas essen gehen.  Also los in die Stadt (ca. 20‘ Fussmarsch) und zuerst die Touristinformation besucht. Erstaunlich, wie reserviert Menschen sein können.  Dann in ein Kaffee, wobei das Bestellen etwas schwierig wird. Schlussendlich für ca. 18 Euro weniger gegessen, als es üblich wäre in einem Hotel. Und soooo fein war es auch nicht.  Wir besuchen die Mezquite-Catedrale. Ein imposantes Bauwerk. Allerdings wird man langsam schwermütig wegen den Heiligenverehrungen und all diesen prunkvollen Dingen!!  Wir schlendern noch durch die Altstadt, essen ein in die Tage gekommenes Glace (letztes Glace in Spanien, da sind wir uns sicher) und beschliessen zwecks voller Blase noch kurz beim McDonald vorbei und dann zum Hotel zu gehen. Sicher gibt es da auch noch Tapas in Form eines McWrap. Die kurze Abkürzung über den Fluss wird zum Gewaltmarsch. Zuerst 1h durch Altstadt, dann mit Umweg zurück zum Hotel ergibt sicher 3.5h Marschieren.  Um 13:30 Uhr geht’s los Richtung Sevilla. Berechnete Fahrzeit 80min auf Schnellstrasse mit 100km/h .Wieder fahren wir an Getreidefeldern vorbei, mit Ausmassen, wie wir es noch nie gesehen haben. Unglaublich.  Kurz vor Sevilla muss ich Pause machen. Da erblicken wir auf einem Hügel ein Städtchen mit Namen Carmona. Sieht toll aus, also abbiegen und schon sind wir dort. Leider erinnere ich mich an die Szenen mit den engen Gassen und sehe so ein Verbotsschild vor mir.  Also Motorrad abstellen und kurz durch das Städtchen schlendern, um etwas zu trinken. Der Parkplatz wird von zwei freundlichen Männern bewacht, welche einem auch beim Einparken helfen. Flott von denen, jedoch seltsam, dass sie dann sooo mitleidig um Euros bitten….  Es ist grob heiss und wir in Töffkleidern unterwegs. Die Karte zum Aussichtspunkt stimmt im Massstab nicht ganz, denn es dauert viel länger. Und der Aussichtspunkt ist gar nicht so grandios.  Weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit (eine Burg, welche nochmals etwas höher liegt, muss ein super Rundumblick sein ...) und es wird noch heisser. Endlich dort angekommen sehen wir, dass die wirklich Imposante Burg unterdessen ein Hotel ist und der öffentliche Teil …. wegen Siesta geschlossen ist.  Also zurück zum Stadttor, wo unsere BMW auf uns wartet und wir gerne noch ein kaltes Coca Cola mit Eis trinken würden. Noch ein kleiner Umweg (wunderschöner Dorfplatz, evtl. im Frühling, aber nicht jetzt) und wir freuen uns, beim Tor in einem Restaurant etwas zu trinken. Erschöpft erreichen wird das Tor und ….alles ins Haus gezügelt; keine Tischchen und Stühle mehr vor dem Restaurant!! Tja Siesta einmal mehr - und somit alles geschlossen. Nur die Sonne nicht!  Warmes Mineralwasser aus der Flasche und weiter …  Übrigens: Die Männer haben gut auf unser Fahrzeug aufgepasst. Dafür dürfen wir ihnen nochmals einen weiteren Euro schenken….    Das Navi macht mich wieder irre. Kurz vor der entscheidenden Abzweigung ins Autobahnkreuzgewimmel friert es ein. Toll. Und das bei dieser Hitze. Natürlich dadurch falsch gefahren. Ich liebe es. Doch irgendwann gegen 17:30 Uhr erreichen wir ein Hotel Ibis und beziehen wieder ein gutes Zimmer.  Wäsche waschen, Salat kaufen (hier in der Stadt gibt es ja sicher nichts zu essen) und dann nach einigen Überlegungen Richtung Stadt, um den Salat dort zu essen.  Place de Espana fahren wir spontan an und sind einfach nur noch begeistert. So etwas zu sehen. Wow ….  Und das Leben beginnt auf den Plätzen. Neben dem Platz formiert sich eine Blasmusik, welche aus Jugendlichen und einigen Älteren besteht, welche ein traditionelles Lied einübt. Und es kommen immer mehr junge Musiker dazu. Bis wir gehen, sind es sicher 40 Musikanten, der Lautstärke an allerdings etwa 70.  Ein kleines Detail. Bei dieser Spontanmusikprobe stand noch ein Vater mit seinem ca. 5-jährigen Sohn, welcher ungeschickt auf seiner Trommel übte. Völlig neben dem Takt, aber er liess sich trotz der Bitte der Musikanten nicht abbringen, dort seinen Sohn hämmern zu lassen. Grosses Fragezeichen!!  Genüsslich geniessen wir unsere beiden Familienportionen Salat auf dem grossen Platz und können uns nicht vorstellen, je etwas Besseres gegessen zu haben…..