Der Wind hatte in der Nacht noch aktiv gewütet, am Morgen war der Himmel aber fast wolkenlos und so beschlossen wir noch vor dem Frühstück die 150 Stufen vom Hotel zum Meer hinunter zu nehmen.
Mächtige Wellen (fürs Mittelmeer) begleitet von noch leichtem Wind und angenehmen Temperaturen verschafften uns einen tollen Tagesstart. Von solchen Wellen kann man sich fast nicht mehr losreissen. Doch Schwimmen wäre verantwortungslos gewesen.
Frühstück (keinen Cappuccino bestellt, eine stille Botschaft an den Kellner), Packen und los. Wir verliessen das Hotel sehr gerne, da wir uns vom Hotelier (evtl. eher aus dem arabischen Raum; er war bestimmt kein «waschechter» Italiener) eher über den Tisch gezogen fühlten.
Schöne Fahrt entlang der Küste, teilweise bewölkt, teilweise strahlender Sonnenschein und damit tiefblaues Meer. Einfach grandios.
Plötzlich ein Fahrverbot mit einem Hinweisschild auf der eigentlich recht breiten und gut ausgebauten Küstenstrasse. Wir konnten den Text nicht richtig übersetzen. Aber wegen fehlender Alternativen missachteten wir das Fahrverbot. Die Strasse wurde zu einem steil abfallenden, mit Beton reparierten Stück Feldweg. Nach 300 Meter wieder wurde sie wieder zu einer brauchbaren Strasse. Diese führte uns ins Landesinnere in ein kleines Tal. Und dort fanden wir eine nicht fertiggestellte Strasse, sichtbar über ca. 700m, mit grossen Stützmauern und über das Tal ca. 6 fertiggestellte Brückenpfeiler ohne dazugehörige Fahrbahn. Nur die Brückenpfeiler, der längste sicher 40m hoch. Die Fahrbahn mit den sehr edel ausgeführten Stützmauern war mit Buschwerk völlig überwachsen. Das geht nur in Italien…. (Bei Asterix & Obelix würde es da nur heissen: Die spinnen die Römer… 😉).
Bald kamen wir in die Ebene südlich der Amalfiküste, von wo es schneller vorwärtsging. In der Region vor uns zogen wieder dunkle Gewitterwolken auf. Um den Magen und den Sozius zu beruhigen machten wir Rast in einer Käserei mit feinem Büffelmozzarella und Cappuccino. Bis wir fertig waren hatte sich das Gewitter aus dem Staub gemacht. Also ging es weiter Richtung Norden.
In der Käserei hatten wir einen Platz über Booking.com in der weiteren Region Amalfie gesucht. Doch wir fanden nichts Geeignetes in unserer Preiskategorie. Über GoogleMaps fanden wir in Massa Lubrense ein Hotel, welches dann gegenüber den auf Google Maps genannten Preis deutlich teurer war. Das Hotel war fast ausgebucht, deshalb die höheren Preise….
Aber es lag wunderschön eingebettet in einer Olivenbaumplantage, ca. 100 m über Meer. Ruth hatte sich sofort in das Quartier verliebt, und so zückte der Fahrer das grosse Portemonnaie.
Wir konnten aber nicht mehrere Tage im gleichen Zimmer bleiben, weil fast alles ausgebucht war.
Unterhalb, am Meer, lag ein kleines Fischerdorf, in welchem wir bei netten Gastgebern viel zu viel (Riesenpizza) gegessen haben. Ich musste den Rest von Ruths Pizza aufessen (Reinhard Mey: Allesaufesser). Nach dem träumerischen Sonnenuntergang ging es wieder die Treppen aufwärts, für Ruth ein Pappenstiel, für mich mit gestopftem Bauch eine echte Herausforderung.
Das WLAN ging entgegen dem Beschrieb auch nicht in unserem Bungalow. Was solls…. Zum Schluss bemerkten wir, dass das WLAN in der Nähe der Rezeption doch funktionierte oder dann wieder beim Restaurant. Einfach nicht im Zimmer oder im Bungalow!
Doch der Hammer war eine Bemerkung der jungen und kompetent wirkenden Rezeptionistin: Ich dürfe unten bei den Parkplätzen unseren Scooter parkieren. Scooter zu einer BMW R 1200 GS. Welche Schmach…. (Schmach für wen nun …. 😉??!!)