Nach dem heftigen Sturm in der Nacht (durch den heftigen Sturm hatten wir für kurze Zeit nicht mal mehr Strom; zum Glück konnte Roland den «Schütz» wieder reintun, so dass wir wieder Strom hatten. Denn so abgelegen ohne Strom wäre das schon etwas «gruselig» gewesen!!!) waren wir etwas länger liegen geblieben. Sonne und kalter Wind, so müssen wir unser Frühstück im Innern essen, obwohl es einen schönen Sitzplatz draussen gehabt hätte. Die Resten vom Vorabend ergaben den Höhepunkt an Kuriosität in Sachen Frühstück, was wir erlebt haben, sprich: Resten von Oliven, Brot, Ricotta, Mozzarella und vom B&B offerierten Joghurt und «Atomgipeli», die man wahrscheinlich über Wochen oder Monate immer noch essen kann und natürlich einmal mehr gefüllt mit Nutella 😊.
Heute waren viele km angesagt, Vada in der Toskana, sollte erreicht werden. Auf der Autobahn wäre es zu langweilig gewesen, so baute ich noch einige Parallelstrassen in die Route ein.
Gleich zu Beginn eine ruhige Landstrasse durch einsame Hügel über Tolfa. Der Zustand der Strassen ist oft an der Grenze. Wir sind froh, eine Geländemaschine zu haben. So können wir auch auf diesen Strassen fahren. Diesen Eindruck hat man immer wieder.
Wie die Strassen-Ducatis hier herumkurven und das, wohlbemerkt, im italienischen Fahrstil, ist mir ein grosses Rätsel. Belagsabsenkungen in Kurven sind oft vorhanden. Wer hier in der letzten Rille fährt, landet im Gebüsch. Und die Italos fahren in der Regel in der letzten Rille. Vielleicht haben die noch eine Ersatzrille…
Leider war oft Cornwall-style angesagt (Gebüsch und Hecken, keine Aussucht), aber es war eine tolle Gegend. Dann kamen wir in Tolfa zu sehr bekannten etruskischen Gräbern und so. Wir wollten jedoch die anderen Besucher nicht stören und fuhren weiter. Und irgendwann ist man «steinegesättigt» oder überhaupt gesättigt vom vielen Schauen und Betrachten….
Auf der Via Aurelia ging es flott voran, nur wissen wir nicht warum so viele Verkehrsschilder in Italien so wenig Wirkung zeigen oder wozu sie da sind, wenn man sich ja doch nicht danach richtet??!!
Nach Grosseto bogen wir Richtung Massa Marittima ab und genossen unseren zweiten Cappuccino an diesem Tag. Dort erfuhren wir von einem Kellner, der gut Deutsch konnte, da er ursprünglich aus dem Südtirol stammte, dass es effektiv ein extrem kalter September war. Wir spürten das eben auch, auf der ganzen dreiwöchigen Fahrt. Gleichzeitig buchten wir in Vada ein Zimmer. Es gab nur wenige preiswerten Angebote.
Nun ging es weiter einer markierten Panoramastrasse entlang Richtung Volterra. Unsere geliebte Toskana hatte uns wieder. Eigentlich unsere Lieblingsferienregion und Ruth ging auf wie eine Blume im Frühling. Pure Lebensfreude 😊.
Kurz vor Volterra erschienen plötzlich Kühltürme im Wald. Ein AKW? Ein kleines AKW? Nein, zwei, oder drei, oder noch mehr? Unmöglich, bis wir ein Schild mit Geothermik lasen. Alles klar. Am Abend lasen wir, dass dies das erste europäische geothermische Kraftwerk war.
Vor Cecina suchten wir unser gebuchtes Objekt in Vada und setzten es im Navi als Ziel. Der Weg dorthin führte durch von früher bekannte Strassen und hinter mir schmolz mein Sozius vor Freude….
Unser Zimmer war eine alte ehemalige Fabrik, dreistöckig, mit Terrasse auf einem Turm. Grandios.
In Vada zwei Pizzen zu kurzem Leben und Ableben verholfen, je ein Gelatti vernichtet und dann ab ins Bett.