Heute würden wir nur wenige km mit dem Töff machen. Morgens los nach Castellana in die Höhlen. Sollte schön und eindrücklich sein, wurde uns gesagt.
Das Frühstück war wieder anders als andere, sehr fein aber wieder mit hoher Qualität. Melonen- und Apfelsaft, Pancakes, alles sehr fein.
Wir mussten erst um 11:00 Uhr in Castellana sein, da die Führung auf Deutsch erst um 12:00 Uhr starten würde; so liessen wir uns viel Zeit. Nach 20 min waren wir vor Ort. Der Entscheid betreffend Kleidung war nicht einfach. Es solle so max. 18 Grad in der Grotte sein. Draussen war es sicher schon 26 Grad inkl. Sonnenschein.
Bei den Höhlen angekommen, nahmen wir den Rucksack mit Faserpelz, Hemd etc. mit. Jetzt noch kurzärmlig, aber bestimmt schon bald froh um die Kleider. Und die Töffjeans waren ja auch besser gegen Kälte. Wir waren gerüstet.
An der Kasse wurde bekannt, dass unsere Buchung für die Grotten nicht angekommen war. Englisch mit unheimlichem Umgebungslärm durch eine Sicherheitsscheibe, mit einem Kassier, der nur wenig Englisch versteht und nach jedem Satz erneut zu den Reservierungen läuft, um diese zu kontrollieren….
Hoffentlich können wir den Betrag zurückverlangen.
Der Lärm war wirklich speziell. Kaum waren wir angekommen fing ein einsamer Gitarrist mit italienischen Balladen an, in der Hoffnung, sein Winterauskommen zu finanzieren. Doch kaum hatte dieser mit Singen angefangen, kam ein zweiter Musiker und sang ebenfalls. Gleichzeitig, aber natürlich nicht dieselben Lieder. Gnadenlos machten beide weiter….
Dann ging es los mit der deutschen Führung. Übrigens um 11:00 Uhr und nicht um 12:00 Uhr, wie auf der Website aufgelistet. Kein Problem, Italien…
Ruth und ich sind ja keine «typischen» Reisegruppenteilnehmer, sondern richtige Einzelgänger betreffend Reisen. Doch hier musste es sein.
Eine Treppe führte uns in die Tiefe der gewaltigen Höhle. Was wir zu sehen bekamen war super toll. Das hätte ich nicht erwartet. Stalaktiten und Stalagmiten sowie Stalagnaten und Schlarpen ohne Ende. Brauchbare Führung und 3km marschieren. Alles super. Dass die unterirdische Welt so viel zu bieten hat, war für mich so was von neu. Nur ein Detail: Die meisten Touristen waren mit Schlärplis, Sandalen, kurzen Hosen und T-Shirt unterwegs. Ich bedauerte diese Geschöpfe, die bald vor Kälte mit den Zähnen klappern und uns um unsere warmen Kleider beneiden würden. Doch irgendwie wurde es gar nicht kalt. Nein, es war sogar eher…. warm. Bald schon klebten mir die Jeans auf der Haut. Der mit Kleidern vollgepackte Rucksack trug ich mit, als hätte ich noch ein Zelt und Schlafsack dabei. Ich war schon fast ein wenig erleichtert, dass wir am Ende die Höhle nicht über die Leitern erklimmen mussten, sondern ein Fahrstuhl uns in die Höhe ans Tageslicht brachte.
Und hier wurde es noch heisser. Ein kurzes Telefon in die Pamatech, ein Cappuccino, ein Besuch der Damentoilette (danke Ruth, die anwesenden Damen denken sicher heute Abend noch an den hilflos dreinblickenden Mann auf der Unisextoilette, die keine war) und weiter ging es Richtung Süden nach Taranto. Extrem gelb markiert (sehenswert) liegt Taranto am Meer.
Auf dem Weg dorthin tankten wir in Massafra, da wir mit mehr Sicherheit unterwegs sein wollten. In Taranto angekommen, waren wir beeindruckt vom Hafen mit den Tankern und Containerschiffen. Dass eine Altstadt in einem so schlechten Zustand sein kann und trotzdem nicht gesperrt wird, konnten wir fast nicht nachvollziehen und dass eine Gegend so nicht einladend sein kann, das hingegen konnten wir nachvollziehen …..
Spontanentscheid: Zurück Richtung Matera. Erneut durch das Städtchen Massafra, wo der Fahrer ein Plakat erblickte. Die ganze Woche verschiedene Konzerte. Auch heute. Dem Sozius bei der Entscheidung hier zu übernachten mit einer schönen und gut bewerteten Bleibe auf Booking.com nachgeholfen.
Resultat:
Die Bleibe (B&B) etwas seltsam, aber ganz nett, mitten in der Stadt.
Heutiges Konzert: Kinderanlass.
Zu sehen gab es in der Stadt eigentlich nichts.
Aber sonst war alles ok und die Pizzeria, die wir nach langem Suchen fanden, war recht fein.
Resümee des Tages: Sehr interessante Grotten gesehen, extrem italienisch übernachtet…