Wie fühlt man sich, wenn man morgens ausschläft, erst um 08:50 Uhr zum Frühstück geht und merkt, dass man die einzigen Gäste sind und dass die Eltern des Capo (des Hotelbesitzers) seit 08:00 Uhr warten, bis die Gäste endlich kommen? Das war doch sehr peinlich.
Wir genossen das Frühstück im kleinen Rahmen dennoch, auch wenn als Brot ausser Zwieback nur mit Vanillecreme gefüllte Gipfeli zu Verfügung standen und auch der Cappuccino nicht so war, wie wir es uns bis anhin gewöhnt waren.
Die Fahrt führte uns über extrem kurvige Strassen Richtung Südwest. Wie immer bevorzugte ich die auf der Karte empfohlenen (gelbgrünen) Strassen. Nach einem Dorf kamen bogen wir von der Haupt- auf eine betonierte Zufahrtsstrasse ab, die nach einigen 100 m extrem steil Anstieg. Im 1. Gang war die Steigung zu schaffen. Aber nur mit nach vorne beugen um ein Männchen zu verhindern. Als wir auf dem Grat ankamen tat sich vor uns ein fantastisches Panorama auf. Dass man hier keine anderen Fahrzeuge traf ist wohl klar. Es war eine Zufahrtsstrasse für eine Reihe von Windkraftwerken.
Auf der Höhe zwischen 900 und 1100 MüM folgten wir der sehr desolaten Strasse über mehrere Kilometer. Einfach ein Genuss.
Gegen 12:00 Uhr erreichten wir Gromenta Nove, wo es einen feinen Cappuccino mit toller Aussicht gab. Ab jetzt musste es schneller gehen und wir verlegten die Strecke ins Tal und damit auf schnellere Strassen. Es wurde zunehmend wärmer, wenn nicht schon heiss. Auf der Schnellstrasse kamen wir flott voran.
Das Küstengebiet um Palinuro war unser Ziel, doch leider nicht nur unseres, sondern auch das von schweren Gewitterwolken. Wir mussten uns in der Suche nach einer Unterkunft beeilen und fragten spontan in einem Hotel direkt am Meer, das an eine felsige Küste gebaut war und etwas ausserhalb der Ortschaft lag. Unser Hotel hiess sogar wie die Ortschaft selbst: Also Hotel Palinuro. Der Capo zeigte mir ein Zimmer mit Balkon, ca. 40 Meter über dem Meer, welches wir trotz eher hohem Preis buchten. Die Idee war, zwei Tage hier zu bleiben, relaxen und auch wieder mal unsere schmutzige Wäsche zu waschen.
Ein Traum, wir auf dem Balkon, das Gewitter hatte sich verzogen, unter uns glasklares Wasser. Also zuerst Wäsche waschen, Pendenzen erledigen. Baden würden wir morgen und unser tolles Hotel mit diesem Blick und dieser einmaligen Lage am Meer dann so richtig geniessen!
Palinuro ist halt doch ein touristisch ausgelegtes Städtchen. Es gefiel uns nur beschränkt. Konsequent gab es vor 19:00 Uhr, ausser faden Pizzaschnitten, nichts zu essen. Mit solch einer Pizzaschnitte verdrängten wir den Hunger und genossen dafür noch eine kleine Portion Gelato.
Unser Hotel lag zwar ein bisschen ausserhalb des Dorfes, aber dennoch so gut gelegen, dass wir bald nach unserem Abendessen im Hotel ankamen. Wir fühlten uns einmal nicht überessen und wollten bald schlafen. Auf dem Balkon genoss ich jedoch noch ein bisschen den milden Abend, bis ein Call von Rahel kam, mit der Mitteilung, dass ihr Baluu einen Getriebeschaden habe!!!! was mir zu einer langen Zeit ohne Schlaf, dafür mit Recherchieren auf VW-Foren verhalf. Auch Ruth konnte lange nicht einschlafen. Aber das lag auch an einem Sturm, der gegen Mitternacht aufzog. War also schon noch beeindruckend und gewaltig so direkt am Meer einen Sturm zu erleben.