Logbuch

Aktivitäten: Campobasso nach Vieste. Eigentlich unser erstes grosses Zwischenziel, am Meer, wo wir einige Tage bleiben wollen.
Etappe von bis: Campobasso nach Vieste
Etappenlänge: 241km, 4h33, Anstieg 3778m, Abstieg 4397m
Wetter: Schön und kühl, immer wärmer werdend, dafür mehr Wolken.
Streckenbeschrieb: Über eine schöne Hügellandschaft ans Meer. Viele Kurven im ersten Teil, dann schnelles Vorwärtskommen auf schnelleren Strassen bis am Schluss Küstenstrassen vom Feinsten.
Unterkunft: Agritourismo Posta Pasorella
Bewertung Unterkunft:  Ruhige, schöne Unterkunft mit super Frühstück Outdoor.
Campobasso nach Vieste, kml, gpx.

Details

Persönliche Eindrücke

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Bereits um 09:00 Uhr beluden wir unsere GS nach einem qualitativ sehr guten Frühstück. Heute würden wir das Meer sehen. Über eine empfohlene Strasse nach Vieste, einem malerischen Dorf auf der Halbinsel Gargano. Vor dem Frühstück hatte ich einige Agriturismo-Unterkünfte ausgesucht. Wir waren gespannt.

Das Navi hatte ich ebenfalls am Vorabend programmiert und so konnte die Fahrt losgehen. Aber das Navi wollte nicht. Es begann einfach nicht mit der Navigation. Erst nach gefühlten 10’ üben, Neustarten etc. machte es wieder mit. Zum Glück machte auch der wartende Sozius mit …..

Betreffend Sozius… Wir konnten uns nicht auf den weiblichen Begriff von Sozius einigen. Sozia klingt so sozial bzw. klingt sehr feministisch. Ruth mag das nicht. Wir haben für Ruth keinen passenden Ausdruck gefunden. Deshalb stellt sich die Frage, ob nicht Ruth in Zukunft fahren soll und ich als männlicher Sozius das Begriffsproblem nicht in Frage stelle.

Doch vorerst fahre ich an vorderer Position.

Und es ging kurvig über hügelige Landschaft an geernteten Feldern in schönsten Farben und Arten vorbei. Die Temperatur bewegte sich um 18 bis 25 Grad und war eine Wonne, gerade auch wegen oder eben ohne Funktionalwäsche!

In Casacalenda beschlossen wir, uns nach 1h Fahrt einen Cappuccino zu leisten. Doch… wir fanden kein Café. Nichts. Den Staub von den Füssen schüttelnd fuhren wir weiter nach Larino, wo es ein stärkendes Getränk gab.

Wie schon erwähnt, hatte ich die Route vorbereitet. Eine Funktion eines Navis ist Dörfer als Wegpunkte zu setzen. Meist wird der Mittelpunkt oder der Bahnhof etc. als Punkt gesetzt. Ist der Punkt bis ca. 300 Meter erreicht, wird der Punkt übersprungen und man fährt auf der Route weiter.

Nicht so mein Navi. Ich kann die Annäherungsdistanz nicht verändern. Und diese ist wahrscheinlich auf 20 cm gesetzt. Jeden Punkt muss ich überspringen. Dies habe ich mir nun auch zur Angewohnheit gemacht.

Warum erwähne ich das? Heute habe ich eine neue Funktion am Navi gefunden. Es wurde nicht nur der nächste Punkt übersprungen, nein, die nächsten drei Punkte wurden übersprungen. Somit würde ich nicht auf die nächste empfohlene Panoramastrasse geleitet, sondern auf die nächste Schnellstrasse. Da wird einem heiss auch ohne Funktionalwäsche….

Die Fahrt war dann aber doch sehr gemütlich, dafür schneller. Wiederum sahen wir viel Landwirtschaft und Landschaften und fuhren auf den letzten Kilometern eine sehr kurvige Küstenstrasse. Schon um ca. 15:30 Uhr erreichten wir unser Ziel.

Eine wunderschöne Gegend rund um Vieste, welche durch den Tourismus extrem in Mitleidenschaft gezogen wurde[RW1] . Und wir beide sind einfach nicht «touristengegendkompatibel». So haben wir uns eine etwas gehobenere Unterkunft im Innern der Insel gegönnt, ruhig und mit Reben und Olivenhainen umgeben. Hier buchten wir für zwei Nächte. So konnten wir Wäsche waschen, schreiben, lesen, am Pool draussen frühstücken, frische Feigen pflücken, ein junges Büsi streicheln etc etc.

Vieste, als Ortschaft mit den weissen Gebäuden, wollten wir noch sehen. Aufs Motorrad und los. Schon schmuck und herzig. Aber viel Tourismus. Einen Monat früher wären wir wahrscheinlich einfach geflohen.

Eine Pizza bei den letzten Sonnenstrahlen genossen wir wie auch den Abendspaziergang durch das Städtchen und die Heimfahrt ins Agriturismo. Auf der Veranda hatten wir bei einem Tee richtig Musse zum Lesen und Schreiben. Das waren Ferien…

 

 [RW1]

Weniger…

Besonderheiten:

Es gibt Ortschaften ohne Caffés, Sogar in Italien. Oder sie verstecken sich vor dir. Aber man überlebt trotzdem, wenn in der nächsten Ortschaft eines zu finden ist.