Der Wetterbericht brachte uns zur Entscheidung bereits am Freitag nach Hause zu fahren. Auch wollten wir nicht noch eine Nacht in Ligurien verbringen (wie Anfangs geplant), sondern aufgrund der tollen Unterkunft und dem Heimweh nach dieser Gegend, eine zweite Nacht bleiben und den Tag in der Gegend von Vada und Cecina verbringen. Also vor allem in den Pinienwäldern von Cecina und am Spiagge Bianche von Vada. Auch ein Hairdresser sollte endlich eine von Ruth bevorzugte Reisefrisur gestalten, was eigentlich ihr Wunsch seit Beginn der Reise war, aber mangels Hairdresser oder <keine Zeit> nie umgesetzt wurde. So hatte ich Zeit zum Lesen, was bisher definitiv zu kurz kam. Funktionierte natürlich wieder nicht…

Wir planten, dass Ruth zum Coiffeur ging (16:30) und ich in der Pizzeria von gestern warten würde. Mit Internet hätte ich genügend zu lesen und zu recherchieren. Aber das Internet funktionierte nicht. Und es war nicht mehr die gleiche Bedienung von gestern, sondern ein kleiner Drachen. Also schrieb ich schon mal den Reisebericht im Restaurant, schlenderte etwas durch die Strasse und machte einen Besuch beim Hairdresser. Was für eine Überraschung, im Salon lief Hillsong-Anbetungsmusik, die Chefin war eine evangelikale Christin. Ich wusste, dass Ruth gut aufgehoben war, lehnte das Angebot, im Salon zu warten, dankend ab und genoss den Sonnenuntergang am Meer.

Als Ruth dann etwas später als versprochen erschien, kam mir der Song «Siebzehn Jahr, blondes Haar…» unweigerlich in den Sinn. Sie war etwas! blonder als gedacht, kürzer als gedacht und der Hairdresser teurer als gedacht. . . .  Sie fand es schrecklich, ich herzig.

Trotzdem assen wir noch je eine Pizza, verzichteten aber auf ein Gelato und steuerten unsere Unterkunft an, wo wir bald einschliefen.