Logbuch

Aktivitäten: Weiter in den Süden, Castello del Monte, Albarobello.
Etappe von bis: Vieste nach Albarobello
Etappenlänge: 293km, 4h35, Anstieg 3418m, Abstieg 3060m
Wetter: erst schön, dann wolkig, kurz Regen
Streckenbeschrieb: Küstenstrasse, kurvige Landstrassen, Verbindungsstrassen mit Charme. 
Unterkunft: Hotel Donatello
Bewertung Unterkunft:  Ein Hotel, wie wir es uns für unsere Reise vorgestellt hatten. Günstig, einfaches Zimmer, sauber, einfaches Frühstück.
Strecke als Datei: kml, gpx.

Details

Persönliche Eindrücke

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Wegen des Wetterberichts (Gewitter am Nachmittag, bewölkt bis zum Wochenende), beschlossen wir, doch nicht zu verlängern und weiter nach Süden zu fahren. Für dort sah der Wetterbericht wesentlich besser aus, obwohl wir noch sehr gerne länger dort auf dem Bauernhof (Agriturismo) geblieben wären. Bis Bari, mit einem Ausflug nach Castel del Monte, sollte es gehen. Doch das Eingeben der Strecke ins Navi kostete Zeit und Nerven, denn unter 5h war nichts zu machen, wenn wir eine Panoramastrecke fahren wollten. Also schnellste Strecke eingegeben und nur zwei Zwischenziele. Nach 3h sollten wir am Ziel sein, war also somit ok.

Wir haben gepackt, wobei uns die Wärme schon arg zusetzte. Mit viel Elan losgefahren. Eine schöne Strecke durch die Halbinsel, Cornwall-Style…. und Kurven ohne Ende, benötigte ca. 70 Min. Als wir an eine Kreuzung kamen, für welche wir tags zuvor entlang der Küste ca. 45 Min.  gebraucht hatten…. dachte ich nur: Navi, wie bist du doch toll…

Dann nochmals die Strecke gecheckt und auf einer schnelleren Strasse Richtung Bari.

Die Tankanzeige mit einem Range von noch 90km, aber überall enorm hohe Preise für das bisschen Benzin. Also warteten wir mit Tanken, bis wir die Halbinsel verlassen würden.

Nun kamen gerade Verbindungsstrassen, welche von den Italienern anstelle von 70 km/h meist mit 100 km/h befahren werden. Endlose Strecken, aber ohne Tankstellen. Als der Range unter 60 km fiel, fragte ich das Navi nach der nächsten Tankstelle. 40 km Distanz. Also kein Problem, eigentlich …., wenn man nicht weiss, dass 38% der vom Navi angezeigten Tankstellen Navi ausser Betrieb sind.

Ruth wurde mit jedem Kilometer nervöser…. Ich zeigte es natürlich nicht.

Endlich kam eine Tankstelle die in Betrieb war und wir konnten das wichtige Nass nachfüllen – ich weiss nun nicht, ob ich oder der Sozius dankbarer war …..

Weiter ging es vorbei an endloser Landwirtschaft bis zum Castel del Monte. Wirklich beeindruckend wie die Burg vom Friedrich II von weitem sichtbar in den Himmel ragte.  Bald kamen wir bei der Burg an und genossen den Motorradvorteil, nicht den Park & Ride benutzen zu müssen, sondern ganz in die Nähe der Burg fahren zu können.

10 Euro pro Person Eintritt in das achteckige Gebäude, welches als UNESCO Kulturerbe eingetragen ist. Acht gleiche Türme, welche sieben gleiche Räume im Erdgeschoss, acht gleiche Räume im Obergeschoss verbinden. Das war wohl der Vorläufer von Copy-Paste, der das entworfen hat. Ebenso langweilig war das Castel von innen. Wir waren echt froh, dass das Castel wohl in der Bauzone W2 gebaut wurde. Bei W4 wäre einem das Gesicht eingeschlafen….

Zur Unterhaltung durfte ein etwas unbegnadeter Künstler einige Skulpturen in den baugleichen Räumen ausstellen. Vor jedem seiner Werke klebte ein Klebeband, beschriftet mit

«don’t cross the line». Leider hat aber der Künstler eindeutig die Line überschritten …..

Das Schloss war bis auf die ausgestellten Objekte leer. Nur Stein. Boden Stein, Decken Stein, Wände Stein. Aber in jedem Raum mind. ein Feuerlöscher. Dafür hatte man etwas sinnvolles zum Fotografieren.

Auf einige Hinweise hin beschlossen wir, Bari nicht zu besuchen, sondern suchten ein anderes Ziel. Alberobello schien uns ein geeignetes Ziel zu sein. Auf schöner, gerader Strecke durch den Parco Nazionale dell ‘Alta Murgia ging es Richtung Alberobello. Je näher wir kamen, desto dunkler wurden die Wolken. Als uns die entgegenfahrenden PWs die Scheibenwischer noch voll im Gang hatten, beschlossen wir, für die letzten 10 km den Regenschutz anzuziehen. Es begann leicht zu regnen. Kaum hatten wir den Regenschutz an, stoppte der Regen und wir dampften bis zum Ziel still vor uns her.

Ein Hotel hatten wir vorgängig über Booking.com gesucht und die Wahl, unter anderem aufgrund der vorhandenen Fotos des Hotels, getroffen. Erstaunlich, was ein geübter, skrupelloser Fotograf für hervorragende Bilder schafft, obwohl die Wirklichkeit eigentlich völlig anders aussieht…

Wegen der Müdigkeit beschlossen wir trotzdem für eine Nacht zu bleiben. Also rein ins Hotel und die junge Dame an der Rezeption nach einem Zimmer gefragt. Sicher 2 Minuten dauerte der Suchvorgang nach einem freien Doppelzimmer. Weitere 2 Minuten bis zur Bekanntgabe des Preises.

Von den ca. 80 Zimmern waren sicher etwa 10 belegt …..

Den Abend verbrachten wir bei einer feinen Pizza bei den Trulli (Trulo = Einzahl, Trulli = Mehrzahl). Trulli sind Häuser mit Steindächern, welche auch in der Nebensaison extrem beliebt sind bei den Touristen, aber kaum brauchbar, um darin zu wohnen. Deshalb findet man in den Gebäuden hie und da auch einen Souvenierladen ….; also ganz wenige Souvenierlädelis und fast keinen Kitsch und Ramsch… hm hm….

Für den nächsten Tag eine geführte Tour in der Grotte (Höhle) von Castellana gebucht, Ferienbericht geschrieben, Reinhard Mey gehört und ab ins Bett. Eine Unterkunft für morgen Abend noch nicht gefunden…

Weniger…

Besonderheiten:

Ein Castell, welches unter Unesco-Schutz steht, muss nicht zwingend sooo extrem interessant sein. Sicher ist es eine prächtige Sache, aber nicht zu solch einem Eintrittspreis, wenn man mit den anderen besuchten Sehenswürdigkeiten auf der Reise vergleicht.

07_Sept_Donnerstag