Morgens vor 07:00 Uhr beginnt auf einem Bauernhof die Arbeit, dafür endet um diese Zeit die Nachtruhe… Voller Elan stand ich auf und genoss den Sonnenschein. Gespannt waren wir auf das Frühstück, welches sich als sehr lecker, aber nicht überladen herausstellte. Wir nahmen uns Zeit, draussen am Pool unter freiem Himmel die Starternahrung einzunehmen. Da wir in dieser Herberge (wirklich wunderschön ruhig und auf einem Bauernhof gelegen) mind. 2 Nächte bleiben wollten, konnten wir richtig relaxen.
Heute wollten wir das Städtchen Monte Sant’Angelo besuchen. Eine Rundtour auf empfohlener Strasse hatte ich geplant, doch einer längeren Siesta zuliebe wollten wir früher zurück sein. So starteten wir nicht auf der empfohlenen Panoramastrasse, sondern auf einer relativ direkten Strasse zur Ortschaft. Kein Grund zur Panik. Auch diese Strasse bestand vorwiegend aus Kurven.
Nun muss noch etwas Wichtiges bemerkt werden: Cornwall, das im Süden von England liegt und das wir vor Jahren mit dem PW besuchten, wir erinnerten uns auf dieser und anderen Passstrassen sehr an diese Ferien …. Man muss wissen, dass Cornwall wunderschön ist, jedoch mit vielen Hecken auf beiden Seiten der Strassen gesäumt ist. Also, du siehst nichts ausser Hecken. Deshalb kann jeder sagen, es sei wunderschön, weil niemand hinter die Hecken sieht. Was hat Italien damit zu tun? Du kannst teilweise über die schönsten Pässe fahren, ohne dass du einmal durch das Buschwerk ins Tal siehst. Und diesen Modus hatten wir heute, bis fast nach Monte Sant’Angelo. Einfach alles nur grün und Wald. Wir hätten auch 20 Mal das Jonental zwischen Affoltern und Rifferswil fahren können. Grün, grün grün… und nochmals grün….
Dafür war Monte Sant’Angelo interessant. Eine Burganlage mit langer Geschichte und gut restauriert. Wenn man sich vorstellt, was in diesen Gemäuern alles geschah wird man ganz klein.
Die Stadt dürfte mit den engen Gassen etwas mehr gepflegt werden, aber im Süden Italiens ist das bekanntlich nicht so sehr gefragt.
Beim Schlendern durch die Gassen fiel mir vor allem eines auf: Wie heiss es doch in den Motorradjeans werden kann. Auch ohne Funktionswäsche. Ruth hatte die kurzen Hosen dabei, meine Shorts lagen im Zimmer in der Unterkunft. Ausserdem schlich sich eine Müdigkeit von hinten an…. 😉. So beschlossen wir uns einen Cappuccino zu genehmigen. Aber wo? Für ein Touristenstädtchen gab es reichlich wenig Auswahl. Nach einigem Suchen fanden wir etwas, dafür zu einem umso höheren Preis.
Die Rückfahrt sollte südöstlich entlang der Küste führen. Das Navi weigerte sich jedoch stets einen geeigneten Weg zu wählen. Schlussendlich lernten wir die Tunnelstrecke anstelle der Küstenstrasse kennen, was uns einen Zeitvorteil von ca. 20 Min. einbrachte. Diesen verloren wir aber im Minisupermarkt beim Suchen eines Fertigsalates mit dazu passender Fertigsalatsauce.
Etwas grob für Italien einfach so ein Essen aus dem Minisupermarkt, aber wir genossen es am Abend dann auf der Terrasse in vollen Zügen.
Natur pur konnten wir erleben, als unsere zugeteilte Zimmerkatze drei Junge warf, wobei zwei davon tot zur Welt kamen und das dritte so klein war, dass es kaum überleben konnte (wir hörten später, dass auch das dritte Babykätzchen gestorben war).