Di. 17.09.2018, Wanderung auf den Mangart

Auf der Strecke Richtung Südtirol bestiegen wir den Mangart.
Was | Information |
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Start | Bovec |
Ziel | Auronzo di Cadole |
Strecke | 182 km |
Unterkunft | Hotel Centrale |
Wetter | Anfangs schön, gegen Abend regnerisch |
In der schönen Unterkunft hatten wir sehr gut geschlafen, standen motiviert auf und spazierten ins Zentrum, um uns einen Cappuccino zu genehmigen und Reiseproviant zu kaufen. Etwas viel Zeit verloren wir beim Kaffee, gingen nochmals zurück zur Unterkunft und bevor wir los fuhren beschenkte uns der Gastgeber mit einer Tüte frischen Feigen aus seinem Garten. So nett.
Die Strecke zum Mangart war wieder interessant und schön, dauerte aber länger als geplant. Dafür kostete die Anfahrt zum Sattel auch noch 5 Euro, was aber durchaus berechtigt ist. Die geteerte Militärstrasse, oft ohne Leitplanken, war mit der Aussicht und der Streckenführung ein Hit.
Schon die Fahrt war toll. Auf dem Sattel parkierten wir und sahen den Mangart in einer kleinen Wolke verhüllt. Es war kühl und windig. Die einzelnen Wolken zogen enorm schnell am Berg vorbei. So wanderten wir in den Motorradhosen und der Innenjacke als Windschutz.
Schon einige Wanderer waren unterwegs. Zum Glück, sonst hätten wir wohl den Klettersteig genommen anstelle des Wanderweges.
Die Wanderung, beschrieben mit 4h total (Auf und Ab) war viel kürzer, aber sehr anspruchsvoll. Bei uns wäre das ein blau-weisser Wanderweg gewesen.
Der Weg führte in einem Kreis um den Berg, an einigen Stellen wäre man beim Abrutschen wohl 500m in die Tiefe gefallen.
Ruth war voll motiviert. Sie hatte das "Schwarzhornsyndrom" (Berner Alpen). Damals war sie uns allen einfach davongezogen, nicht mehr zum Einholen möglich. Ich konnte sie heute immer wieder zurückhalten, aber es war schwierig.
Oben angekommen zeigte sich uns ein enorm schönes Aussichtsbild. Durch die vorbeiziehenden Wolken war die Sicht immer wieder verdeckt, aber zwischendurch hatte man einen gewaltigen Fernblick und die Wolken verliehen der Wanderung einen spannenden Touch.
Das beste Essen ist immer auf dem Gipfel eines Berges. Dabei wollte ein netter Österreicher nicht mehr aufhören mit uns zu sprechen und wir hatten Mühe, endlich fertig essen zu können. Wegen dem dichten Tagesprogramm mussten wir wieder runter.
Die ganze Tour hatten wir in ca. 3.5h geschafft, inkl. Essen. Hatten aber auch etliche Wandergenossen überholt. Es ist gut zu wissen, dass der Mangart ein Touristenberg mit erhöhter Schwierigkeit ist und er wird von vielen Leuten besucht. Nicht gerade wie die Mythen, aber doch von vielen.
Dabei konnten wir wieder feststellen, dass die Ausrüstung nicht 1:1 die Geländetauglichkeit von Wanderern zeigt. Gegen die teuren und optimierten Wander- und Sportkleider vieler Leute sahen wir aus wie die Anfänger.
Es wurde wärmer! Unten angekommen zogen wir weiter.
Locker im Leerlauf fuhren wir ins Tal und… standen nach dem Abzweigen Richtung Westen vor einem Verbotsschild. Der Pass über Sella Nevea war gesperrt, so dass wir einen Umweg machen mussten. In Tarvis gab es eine Pause, wo wir einen GS-Fahrer aus Lörrach trafen, den wir schon auf dem Mangart gesehen hatten. Neuste GS, flotte Ausrüstung, alles vom Feinsten. Wir tranken zusammen Kaffee. Er war alleine unterwegs, war in einem teuren Wellnesshotel stationiert, aber eben alleine. Niemand zum Teilen. Was für ein Geschenk, konnten wir das gemeinsam machen.
Die nun kommende Strecke hatten wir schon anfangs Ferien gemacht, aber auf dem Rückweg sah vieles anders aus. Das Wetter verschlechterte sich, so dass wir in Auronzo di Cadole, ca. 45 min vor den drei Zinnen, ein Hotel suchten.
Wir fragten in einem etwas älteren Hotel, ob sie noch Platz hätten. Die in die Jahre gekommene Wirtin entsprach den Räumen im Erdgeschoss. Da mir der Preis gut schien, sagte ich zu.
Völlig überrascht waren wir, als wir das Zimmer betraten. Modern und gross und mit schöner Aussicht.
Eine Pizzeria hatte im Dorf noch geöffnet; wir teilten uns eine Pizza und Salat und fühlten uns danach wohl mit einem nicht allzu vollgestopften Magen.