
So. 11. Juni 2023 Von Gjirokaster nach Leskovik
Wir strichen die Küste von unserer Liste und begannen Richtung Hinterland zu fahren.
Technische Daten
Was | Info |
---|---|
Start | Gjirokaster, Albanien |
Ziel | Leskovik, Albanien |
km | 178 km |
Höhenmeter Auf / Ab | 2766 / 2177m |
Sehenswürdigkeiten | Blue Eye |
Übernachtung: Hotel Melesin, Distillery,
Der absolute Hammer.
Frühstück und los
Unsere Gastgeberin tischte uns ein leckeres, lokales Frühstück auf der Terrasse mit Fernblick auf. Daran stärkten wir uns, obwohl wir eigentlich noch recht stark vom Nachtessen des Vorabends satt waren. Jetzt waren wir "saumässig" stark.
Sie empfahl uns den Besuch des Blue Eye, einer Quelle mit einem Ausstoss von 6m3 Wasser pro Sekunde. Dies hatten wir auch auf unserer Reiseroute, wollten es aber auslassen, da der Weg dorthin nicht mehr an unserer neu zusammengestellten Route lag. Wir mussten die knappe Stunde hin und wieder zurückfahren.
Fahrt zum Blue Eye
Die Fahrt dahin war gemütlich und wie schon oft, sehr schön. Nach der langweiligen Hauptstrasse durch ein liebliches Tal ging es über einen Pass zu der Quelle.
Und hier sahen wir wieder einige der viel beschriebenen Kleinbunker, welche in den 60er bis 80er Jahren im Land vergraben wurden.
Blue Eye
Es waren noch nicht viele Touristen vor Ort (ca. 09:30 Uhr). Dafür umso mehr Elektroscooter-Vermieter. Schlussfolgerung: Man muss sicher weit marschieren bis zur Quelle, sonst würde sich das Geschäft nicht lohnen. Und da es schon gegen 30°C zuging, ging das Geschäft ganz gut. Nur die Distanz, die hielt sich in Grenzen.
Die beiden Schweizer wollten natürlich zu Fuss gehen (besonders eine Person) und wir bereuten es nicht.
Unserer Motorradkleidung hatten wir einem Instinkt folgend abgelegt, denn es wurde ein relativ warmer Spaziergang bis zur Quelle, bereits am Morgen von der gleissenden Sonne leicht angewärmt. Verstärkt wurde die Wärme, weil wir in ein windfreies Tal spazierten sowie auf neuem Teerbelag und Betonstrecken gehen mussten.
Doch es lohnte sich. Vorbei an schönen Magerwiesen erreichten wir die blaue Quelle und wurden nicht enttäuscht. Ein absolut schönes Gewässer, eingebettet in das Tal. Sehr eindrücklich, in üppiger Umgebung.
Für die, welche nicht denselben Weg zurücklaufen wollten, gab es einen Wanderweg um den See. Dieser wurde nur von wenigen Touristen genutzt. Wir benutzten ihn. Und auch die Mücken und Fliegen im Wald und das Pferd auf dem Pfad. Doch es hatte sich auch hier gelohnt, obwohl wir die einzigen Zweibeiner auf der Strecke waren. Wir genossen diesen Spaziergang total.
Nach Leskovik
Was gab es da zu sehen?
Wir fuhren einen Teil der Strecke wieder zurück. War schön. Auch das Wetter. Rückwärts sieht die Landschaft nicht gleich aus.
Dann ging es in Kelcyre südöstlich. Das Wetter hatte das irgendwie mitgekriegt, dass wir kamen und erwartete uns (einmal mehr mit schwarzen Wolken!).
Erst hofften wir, genau neben den Regen zu kommen, doch der war geschickter und traf uns voll.
Dafür nahmen wir noch eine einsame Bergstrasse mit einem oder zwei Schlaglöchern (pro m), was unsere Reisegeschwindigkeit drastisch senkte. Aber nicht den Mut. Trotz Regenschutz wurden wir nass. Von unten, von oben, je nachdem, wie tief die Pfützen waren und wie stark der Regen.
Die Ankunftszeit des Navis schob sich mit Faktor 0.5 der vergangenen Zeit nach hinten.
Hotel Melesin in Leskovik
Der Hammer. Eine alte Distillerie umgebaut und wunderschön eingerichtet.
Nach einem Stromausfall im Dorf assen wir dort das Abendessen. Sehr lecker wie immer. Das Personal bemühte sich sehr um uns.
Ein Tiroler Motorradfahrer setzte sich zu uns und wir tauschten über unsere Erlebnisse aus, wobei er von uns nicht viel mitbekam. Wir kamen einfach fast nicht zu Wort. Er selber hatte mit seinen Strassenpneus eine recht gefährliche Solofahrt durch die Schotterstrassen im bergigen Gebiet gemacht und erzählte von all seinen Reisen. Aber es war ein gemütlicher Abend.
Wetteraussichten
Das Wetter setzt mir etwas zu. Denn die Aussichten waren im Landesinneren recht nass. Sehr nass. Und ich wollte vermeiden, bei Nässe Schotterstrassen befahren zu müssen.
Wir beschlossen, am Morgen zu entscheiden, ob wir Richtung Küste fahren sollten und viele der geplanten Dinge zu streichen.
Mercedes für Alles
Ich bin nicht der Autofahn, zu Autos der Marke Mercedes hatte ich jedoch immer eine bestimmte Beziehung aus der Jugend.
Albanien ist das Mercedes-Museum von Europa. Da sieht man so viele Typen, welche bei uns nur noch als Oldtimer zu satten Preisen gehandelt werden.
Aber es zeigt sich, dass diese Fahrzeuge viel aushalten.