18.06.2022 22:19

03 Val d'Isère nach Briançon

Ab Val d'Isère geht es erst einmal steil auf den Col de I'Iseran. Eine gemütliche Fahrt durchs Tal führte uns zum Col de Telegraph und den Col de Calabier bis nach Briançon.


Was Information
Start Val d'Isère
Ziel Briançon
Uebernachtung BnB in Stadt
Strecke 297 km

Tagesbeschrieb

Ab dem eher bescheiden sympathischen Skinobelort ging es gleich steil nach oben, auf den Col de l'Iseran. Auf der Passhöhe waren bei schönstem Wetter eine Horde Motorradfahrer verschiedener Nationen versammelt und wollten sich vor der Passbezeichnung fotografieren. Die Fahrt war äusserst angenehm am Morgen und ein sehr guter Start in den Tag.  Mehr…

Weiter ging es Richtung Süden und von den 2700 Metern wieder zurück in das Tal. Schon wurde es wieder wärmer.

Nach einem Kaffeehalt in Bessans ging es weiter auf schöner, aber nicht spannender Fahrt zum Fuss des Col de Telegraph. Dort gab es so ein kleines, unscheinbares gelbes Schild mit dem Hinweis, dass der Col de Calabier von 08:00 bis 14:30 wegen einer Sportveranstaltung gesperrt sei. Die meisten Fahrer hatten dies wohl gar nicht bemerkt. Wir beschlossen, die bis zur Sperrung fahrbare Strecke zurückzulegen und zu warten. Mit unseren Wanderschuhen gab es sicher etwas zu entdecken.

Der Col de Telegraph ist ein enorm schöner Aufstieg und gut ausgebaut. In meine Warteberechnungzeit hatte ich nicht eingerechnet, dass ab 14:30 wohl der gesamte Verker, welcher 3h gewartet hatte, auf einmal den Col de Calabier überqueren wollte....

Später kamen wir schon ein wenig müde in Briançon an und bezogen unser erste B&B, einfach ohne Frühstück.....

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Beim Frühstück gab es muntere Gespräche zwischen den verschiedenen Gästen. Alle hatten das Ziel, über die Route des Grandes Alpes das Meer zu erreichen. Mit Silke (Alleinreisende aus DE) kamen wir schon am Vorabend ins Gespräch. Und heute Morgen wegen ihrem Gepäck.

Irgendwann hatte es dann aber alle gepackt und man wollte losfahren. Was gibt es schöneres als bei morgendlicher Frische in Richtung Pass zu fahren?

Col de l'Iseran bis Col de Telegraph

Der Col de l'Iseran führt auf der Nordseite durch das Skigebiet von Val d'Isère. In unterschiedlichen Geschwindigkeiten fuhren bereits einige Gruppen auf den Pass. 

Auf der Höhe hatte man das Gefühl, es sei wichtiger, ein Foto von sich und der Passbezeichnung zu machen als das Fahren selber. Auch hier kam man wieder mit einigen Leuten ins Gespräch.

Die Fahrt abwärts führte durch ein langes Tal bis zum Einstieg zum Col de Telegraph.

Kurzfristige Passsperrung

Am Fusse des Col de Telegraph hing da so ein Schild, welches man im Vorbeifahren knapp sehen konnte. Sehr unscheinbar. Viele Touristen haben dies wohl kaum gesehen. Oder nicht verstanden. Ich übrigens auch nicht, aber das heutige Datum und das Wort Galibier war drauf...

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Ich machte eine Kehrtwendung und wollte wissen, was da stand. Ja, der Col de Galibier war zwischen 08:00 und 14:30 geschlossen. Zwischen Bonnuit und Lautaret. Wegen eines Wohltätigkeitsanlasses.

Da es bereits 12:30 war und die Fahrt nach Bonnuit auch 30 Minuten dauert, beschlossen wir, die Wartezeit in kauf zu nehmen und nicht einen 3.5h Umweg zu fahren. Wir wollten ja früh in Briançon ankommen.

In Valloire (an Küngs, da kann man auch Frühstücken), machten wir eine Pause und schauten den Sportlern zu.

Der Anlass war Climbing Life. Es wurde gesammelt zur Forschung an Diabetes. Coole Sache an sengender Hitze (es war sicher 30° auf 1500).

Gegen 14:00 zogen wir die Motorradkleider wieder an (wir waren kurzärmlig mit Shorts unterwegs) und fuhren gemütlich nach Bonnuit, wo allerdings eine riesige Kolonne wartete. Kaum waren wir angekommen, wurde der Pass freigegeben. 

Und wer durfte als erstes losziehen? Ja, wer wohl? Ja !!!!! Die Wohnmobile!!! Da die meisten Motorradfahrer und PWs nicht bereit zum Losfahren waren, konnten wir viele überholen und waren bei den ersten 15%, welche losfahren konnten. Aber es war uns zu viel. Da wurde gedrängelt, gestört überholt und wohl auch geflucht. Bei der ersten Kurve hielten wir und zwei andere Motorräder an und warteten eine Weile, bis die anderen durch waren.

Aber interessant: Auch ein Reisecar wurde auf die Reise geschickt, obwohl sicher noch 200 Motorräder und ein Teil unserer Sportwagenescorte auf Fahrerlaubnis warteten. Verkehrssicherheit sieht eigentlich anders aus. 

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Navigation

Nach dem gestrigen Desaster mit dem Navi und der Planungssoftware gab ich die Strecke heute von Hand ein.

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Es funktionierte wunderbar....

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Schreckmomente

Wir mussten auch heute wieder sagen, die grösste Gefahr für Motorradfahrer sind andere Motorradfahrer.

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Kurz nach der Passhöhe des Col du Galibier kam uns ein Motorrad nach einer 180° Wende (Linkswende für den anderen, für uns Rechtswende) auf unserer Spur entgegen. Er hatte eine 190° Wende gemacht und war wohl eingeschlafen. Ich konnte nicht weiter ausweichen, sonst wäre ich im Tal gelandet. Bremsen war zu spät, aber er konnte Gott sei Dank sein Gerät knapp an uns vorbeilenken.


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Begegnungen

Beim Reisen trifft man Menschen. Und je nach Reiseziel immer wieder.

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So war es auch mit uns und einigen anderen Motorradfahrern, welche wir gestern und heute trafen.

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Private Sportwagenescorte

Schon am Freitag wurden wir von einer Escorte von verschiedenen Sportwagen begleitet. 

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Wir fühlten uns schon geschmeichelt, dass die immer wieder um uns herumfuhren. Sie überholten in der Regel sehr zügig, wobei sie doch immer wieder von hinten kamen.

Marken: Porsche (nicht die günstigen....), Lamborghini, Mercedes, Lotus ....

Wert pro Fahrzeug: Sicher ein grobes Stück teurer als 100'000.00.

Anzahl der Fahrzeuge: So gegen 25 Stück.

Art der Gruppe: Irgend eine organisierte Reise mit sehr vermögenden Jünglingen und deren Aufpasser.

Fahrstil: Einige vernünftig, die meisten .... na ja. Irgenwie hatten wir das Gefühl, dass evtl. fehlender IQ mit Lautstärke und Geschwindigkeit ausgeglichen werden musste.

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Briançon Altstadt

Die Altstadt konnten wir bei unserem letzten Besuch nicht besuchen. Jetzt hatten wir ein B&B in der Altstadt.

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Die alte Stadt ist an einem Hang gelegen und eigentlich schön. Eine Burg von Vauban, dem Meister des Burgenbaus, ist in die Stadt integriert. Eigentlich eine ganz nette Stadt, mit vielen Touristen, welche wohl auch gehört hatten, dass es hier schön ist.

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Bed&Breakfast in Briançon

Eine Parallreisende erwähnte, dass sie in der Region ein Hotel gebucht habe, weil sie sonst nichts mehr gefunden habe. Da war klar, ich musste vorher eine Buchung machen.

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Über AirBnB sind bekanntlich ebenfalls B&B Angebote aufgelistet. Also verwendeten wir dieses Tool, bzw. wurden wir von Google fast gezwungen, dieses Tool zu verwenden.

Nadine bot uns in der Altstadt ein Zimmer mit Wohnraum an, für 71 Euro. Beste Bewertungen für diese spezielle Location. Dies liessen wir uns nicht entgehen. Auf den Bildern war gut zu erkennen, dass alles sehr gepflegt war.

Wir kamen gegen 16:30 an und Nadine empfing uns. Eine Wohnung mitten in der Altstadt, der Eingang ab der Hauptstrasse. Sie war sehr freundlich, erwähnte gleich zu Beginn, dass wir uns in einem sehr alten Haus befänden und führte uns in die Wohnung.

Der Atem stockte etwas ab dem Geschmack. Es war das Resultat von tagelangen Kaminfeuern und dem Versuch, diesen mit irgendwelchen süssen Duftstoffen zu überdecken.

Alles war dunkel, sehr dunkel. Als Künstlerin machte sie auch irgendwie dunkle Kunst.

Es gab total 4 Fenster in der Wohnung:

  • 3 Fenster vom Wohnzimmer zur Strasse (wobei diese Strasse auf der Hausrückseite lag).
  • 1 Fenster von unserem Zimmer auf den düsteren Gang in der Wohnung.

Aber es war wunderbar kühl und wir wussten, zu heiss würden wir nicht haben in der Nacht. Wahrlich nicht. 

Nadine erklärte uns, dass sie über Nacht nicht da sein werde und uns deshalb auch kein Frühstück servieren könne. Dafür erklärte sie uns die Kaffeemaschine und wo wir uns etwas kaufen könnten. Hatten wir nicht B&B bezahlt?

Wo waren wir da hingeraten.....

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