Freitag, 22. Februar 2019
Von Salta nach Humahuaca und Besichtigung der farbigen Berge (Mirador: Hornocal o Cerro De 14 Colores).
Spezielles
Sehr schöne Fahrt von Salta nach Humahuaca. Und wenn man die Passstrasse als kürzeste Verbindung nimmt, wird sie auch zu einer sehr lange Fahrt.
Der VW wurde in Argentinien wohl doch nicht so gut repariert. Die linke Lenkmanschette löste sich schon wieder und Luki reparierte sie provisorisch mit einem Kabelbinder (Kabelbinder sind definitiv für alles und für überall gut brauchbar, gell Luki ;-)...).
Tagesbericht
Eigentlich waren wir froh, dass wir Salta wieder verlassen konnten. Los ging es Richtung Norden nach Humahuaca, wo wir die farbigen Berge, das Touristenmagnet im nördlichen Argentinien, besuchen wollten.
Die Streckenwahl war schön, doch durchaus auch langwierig. Die kürzeste Strecke (ca. 30 min länger) führte uns auf eine schmale Passstrasse, umsäumt von vielen Bäumen. Zwar schön, aber wenig Aussicht und doch recht lange. Man kam sich vor wie in Cornwall... - Hecken, Hecken, Hecken.
Dafür tranken die Mitreisenden wieder von ihrem Mate (Mate-Tee). Habe ich schon erwähnt, dass der Geschmack enorm an einen älteren, leicht bis stark gräulichen Heustock erinnert? Einen Beschrieb gibt es auch auf Wikipedia.
Ich musste jeden Tag einen Schluck trinken. Es ist eine gesellschaftliche Tradition, sich an einer Mate-Runde zu beteiligen und alle aus dem gleichen Metallrohr saugen.
Schöne Fahrt zu Humahuaca
Plötzlich Wüste
Nach dem Pass ging es Richtung Wüste. Und so wechselte das schöne Grün in verschiedene Braun-, Rot-, Gelb und Grautöne. Es war eine Augenweide. Klar, aus dem Heck des Fahrzeuges sah man weniger, aber es ging trotzdem und man sah es dennoch.
Der Autor machte es sich oft im Heck des Fahrzeuges bequem und erledigte verschiedene EDV-Aufgaben, wie alte Fotos sortieren, Reisebericht ergänzen oder dem "Happy-Glas" auf dem Handy den Level zu erhöhen, was aber von der Tochter oft mit funkelnden Augen verboten wurde.
In Humahuaca quartierten wir uns auf einem Campingplatz ein. Etwas staubig zwar, aber ganz schmuck mit sehr einfachen sanitarischen Anlagen. Ja, man gewöhnte sich mit der Zeit an Einiges und weniger Komfort. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass dieser Campingplatz sehr feudal war..... im Gegensatz zu anderen, die noch kommen sollten.
Camping Humacuaca
Empanada und Fahrt auf 4350m
Nach einer kurzen Siesta zogen wir los Richtung farbige Berge. Zuvor mussten noch 10 Stück Empanadas ihr Leben lassen. Da diese aber zuerst noch in den Ofen mussten, warteten wir nochmals 15 Minuten.
Habe ich schon erwähnt, dass es auch in Chile viele Oldtimer hat, die noch im Einsatz sind?
Dann ging es wirklich los. Eine staubige Kiesstrasse führte in die Höhe. Humahuaca liegt auf rund 2980m, die Felsen liegen auf 4200m. So hoch waren wir noch nie. Der Aussichtspunkt liegt auf 4300m. So mussten wir noch ein gutes Stück zu Fuss überwinden, was bei dieser dünnen Luft gar nicht so einfach war!
Die farbigen Berge
Die Sicht auf die Berge war fantastisch. Einige Touristen genossen den Anblick ebenfalls. Wir entschieden uns, näher an die Felsen zu marschieren, was eben auf dieser Höhe doch ziemlich schnell an die Puste ging. Abwärts ging es ja noch, doch aufwärts kamen wir arg ins Schnaufen. Und auch leichter Schwindel machte sich beim Autor bemerkbar.
Auf der Rückfahrt dunkelte es schon bald ein, doch bevor es soweit war genossen wir noch einen tollen Sonnenuntergang mit einem Drohnenflug. Und wenn schon einmal ein Sonnenuntergang erlebt wird (Mitreisende meinten, mit mir würde man in den Ferien nicht so viele Sonnenuntergänge erleben, siehe Ferien USA...) muss auch kräftig fotografiert werden.
Rückfahrt in den Sonnenuntergang
Zurück auf dem Campingplatz musste die Radmanschette nochmals neu mit Kabelbindern fixiert werden, denn die Strasse zu den farbigen Bergen bestand einmal mehr nur aus Schotter. Luki gab alles. Er lag im Staub und fixierte die Manschette mit Kabelbindern, was ihm nach mehreren Versuchen dann auch gut gelang.
Nach dem Nachtessen wurde es nochmals bitter. Luki und Ruth wollten unbedingt noch jassen und hatten das Kartenglück auch voll auf ihrer Seite. Schon fast unverschämt. Aber vor allem unverschämt war das dezente Lächeln von Ruth, welches vielleicht auch von einem Schluck Rotwein herrührte, der ihr eine vergnügliche Leichtigkeit schenkte.