05.07.2022 20:49

20 Heimweg, bis Jausiers

Alle Ferien haben etwas gemeinsam: Sie hören irgendwann auf. Da wir ein gemütliches Heimfahren anstrebten, traten wir unsere Heimreise heute an und fuhren auf Teilen der Route des Grandes Alpes bis nach Jausiers.

Was Information
Start Gréoux-les-Bains
Ziel Jausiers
Uebernachtung Hotel Bell-Air
Strecke 250 km

Tagesablauf

Wir hatten am Vorabend die letzten vier Tage grob geplant. Ab heute würde der Tag wieder mehrheitlich auf dem Motorrad sein.

Bis nach Jausiers sollte es heute gehen, nochmals entlang der Verdon-Schlucht, über den Col de Toutes Aures, durch die Gorges de Daluis bis nach Guillaumes, dann über den Col des Champs und Col d'Allos nach Jausiers.

Die Strecke würde ca. 4.5h Fahrt bedeuten. Bei einem Start um 08:30 mit einigen Pausen wären wir gegen 14:00 in Jausiers.

Spontan entschlossen wir uns, die Geier in der Verdon-Schlucht nochmals zu besuchen. Heute flogen sie allerdings nicht so fleissig.

Ebenfalls spontan bogen wir noch zum Punkt "Tunnel du Baou". Dort ist ein Ausgangspunkt für Canyoning.

Und spontan machten wir sonst noch einige Pausen, was der Spontanität der Mitfahrerin langsam zu viel wurde. Um 17:00 waren wir noch immer unterwegs. Und das Navi meinte, es würde nochmals knapp eine Stunde dauern.

Aber es hatte sich gelohnt diesen Weg zu nehmen. Man beachte die nachfolgenden Bilder.

Und heute wollten wir noch so richtig fein auswärts Essen ("richtig französisch") gehen, da dies in den letzten 19 Tagen eher zu kurz gekommen war. 

Die Temperaturen waren am Ziel wieder im Bereich zwischen 25° und 28°. Es wurde wieder frisch.....

Frühstück und Lavendelfelder

In Valensole genossen wir unsere Croissants und Kaffees in einer von einheimischen stark  frequentierten Boulangerie. Gute Produkte zu fairem Preis. 

Eine Gruppe italienischer Damen entstieg einem Reisebus in eleganten, luftigen, meist hellen Kleidern. Man konnte sich vorstellen, dass diese bald inmitten von Lavendelfeldern digital abgelichtet wurden.

Bald ging es entlang der letzten Lavendelfelder auf unserer Reise und Richtung Verdon-Schlucht. Die Lavendelernte hatte bereits begonnen und die schönsten Felder wurden abgeerntet (siehe Beitrag gestern).

Verdon-Schlucht bei anderem Licht

Wie geschrieben waren wir beim ersten Besuch zu früh in der Schlucht. Die Sonne stand noch nicht hoch genug. Nun konnten wir noch einige Bilder mit Sicht bis auf den Fluss machen.

Auffallend war, dass viel mehr Leute in der Schlucht unterwegs waren als letzten Samstag. Mit dem Auto wäre das eine langweilige Sache gewesen. Für Ruth eher eine Nervensache, da sie das Überholen aus einem anderen Winkel sieht als der Fahrer.

Mönchs- oder Gänsegeier in der Verdonschlucht

Wie erwähnt wollten wir nochmals die Geier beobachten. Doch diese tauchten heute nur sporadisch auf und so zogen wir bald danach weiter.

Bessere Bilder gab es leider nicht.

Dafür gab es dann die zähen oder eben ängstlichen Fahrer, welche die Vögel in voller Motorradbekleidung beobachteten. Und dies bei 30°C.

Tunnel de Baou, Verdon-Schlucht

Ein Abzweiger stach mir ins Auge und wir folgten diesem. Die Strasse führte in die Schlucht hinunter, an einen Ausgangspunkt für Wassersport. Von dort führte ein Weg dem Fluss entlang, welcher durch einige Tunnels für die Wanderer und Wassersportler führte.

Fahrt zu Saint-Julien-de-Verdon, Col des Toutes Aures

Weiter ging die Fahrt über Castellane nach Saint-Julien-de-Verdon, entlang des Stausees und dann über den Col des Toutes Aures. Endlich wurde es kühler. Die 35°C waren nicht mehr der Standard.

Wir zeigten beide erhöhte Ermüdungserscheinungen bei diesen warmen (heissen) Temperaturen. 

Der Stausee war voll die Überraschung mit seiner schönen Farbe. Gleich musste ich testen, ob das Moto zur Farbe des Sees passt. Dumm von mir. Das Moto passt immer. Der See wäre das Problem. 

Gewisse Stimmen wurden hörbar, dass unser Untersatz teilweise fast etwas zu viel Aufmerksamkeit bekäme.....

Gorges de Daluis

Von David Rupprecht hatte ich den Tipp erhalten, diese Schlucht zu durchfahren. Bei der Hinfahrt hatten wir eine kurzfristige Planänderung gemacht. Jetzt auf der Rückfahrt wollten wird diese erkunden. Es konnte ja nicht so beeindruckend sein, sonst hätte man sicher schon von dieser Schlucht gehört. 

Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Diese Schlucht ist wunderschön. Der rötliche Fels in der tiefen, wilden Schlucht, war sehr beeindruckend.

Die Fotos können nicht wiedergegeben werden, wie es wirklich aussah. Es lag wohl daran, dass diesmal die Sonne zu hoch stand.

Guillaumes, Col des Champs

Hier in Guillaumes kreuzten sich die Wege der Hin- und Rückfahrt. Wir machten wiederum eine Pause, tranken ein Coke in einem Lokal (warm, ohne Eis, aus der Dose, zu überhöhtem Preis, unfreundliche Bedienung. Kein Wunder, geht es mit Frankreich bergab....), und fuhren den Col des Champs. Ein Pass zum Geniessen. Wunderschön, aber relativ lang. 

In diesen Ferien wurden wir mehr überholt, als dass wir überholten. Über diesen langen Pass trafen wir kaum andere Verkehrsteilnehmer...

Trotz Wolke am Himmel blieb ich cool und wollte eigentlich noch nicht nach Hause...

Der Pass war in seiner Schönheit eine absolute Überraschung.

Die Strasse war schmal. Zum Glück hatte es fast keinen Verkehr. Das Kreuzen von zwei PW's nur an Ausweichstellen möglich.
Endlich, nach endlosen Kurven, kam die Talsohle in Sicht. Die noch zu fahrenden km wollten nicht abnehmen.

Col d'Allos

Das Tal des Allos ist eigentlich ein Skigebiet, ähnlich wie Val d'Isère, mit einer Strasse über den Pass. Nicht so gewaltig, aber mit vielen Kurven und schöner Aussicht.

Fast endlos ging es abwärts, mit Kurven und Bodenwellen. Wir waren froh, als wir in Barcolenette ankamen.

Barcelonnette und Jausiers

In Barcelonette wollten wir etwas essen gehen. Doch die Lokale öffnen erst um 19:00. Das einzige, was man bekam, waren süsse Crêpes.

So fuhren wir weiter nach Jausiers, in unsere vorreservierte Unterkunft.

Bis wir geduscht hatten, wurde es 18:30. Wir schlenderten ins Dorf, um mit Glück noch eine Galette (wie Crêpes, nur rezent) zu bekommen. Hier schliessen die Lokale um 19:00.... Kein Wunder, geht es mit Frankreich bergab.

Es war eine Boulangerie mit feinen Gebäcken. Der Chef machte uns noch einen Salat und Galette. Es war ein total liebenswerter Typ, viel freundlicher als oft angetroffen in Gaststätten.

Nur waren die Preise mächtig gesalzen im Gegensatz zum Essen. Das war ungesalzen....

 Das Zimmer war erstaunlich schön und praktisch. Nur, was hing da über dem Bett?
Ein Murmeli!!!!
Gewisse Dinge holen einen im Leben immer wieder ein.